Presseberichte

Main Echo Aschaffenburg

Anmerkung

Die Künstlerin Juvena Lawall führt seit 2004 ihren jetzigen Namen als kompletten bürgerlichen Namen und nicht als Künstlernamen, wie irrtümlicherweise im Artikel - auf der Suche nach der Weltseele- vom 13.10.12 stand.


Den wahren Schatz erkennen Ausstellung: Neue Ölgemälde zum Thema „Seelenschiffe“ von Juvena Lawall im Atelier für Gestaltung in der Denkmalstraße 4 ASCHAFFENBURG. Das Schiff des Lebens: Für die Aschaffenburger Künstlerin Juvena Lawall (48) steht dieses Symbol für das menschliche Schicksal derzeit im Mittelpunkt ihres Schaffens. Sie variiert das Thema auf großformatiger Leinwand, oft mehrere Meter breit, in einer raffinierten Öltechnik, deren Mischung aus Struktur und Lasur Dreidimensionalität erweckt: Bewegung, Licht und Tiefe. Derzeit sind die neuesten Werke im frisch renovierten Atelier für Gestaltung in der Denkmalstraße 4 in der Österreicher Kolonie zu sehen. Die Oberlichter des hellen Ausstellungsraums bringen, vor allem tagsüber bei Sonnenschein, die ganze Fülle der - trotz des großen Formats – sorgfältig gestalteten Details zum Leuchten. „Das Fluchtschiff“ nennt die Künstlerin, die unter anderem in New York, Los Angeles, Basel, Paris und Birmingham ausgestellt hat, eines der aktuellen Werke. Ein Meer aus flammendem Rot, getupft, gekratzt, gewischt und geschabt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Wattlandschaft. Darauf glitzern Spuren von Blau und Türkis, spärliche Wasserreste, die das Kommen der nächsten Flut verkünden. Treibgut und verwesendes Leben zeichnen sich auf dem glühend roten Sand ab. Wie kleine Totenschädel wirken die violetten Spuren rund um den schmalen Nachen. Dessen helle türkisfarbenen Ränder blitzen auf wie Glas. Und weil Juvena Lawall, die in Bonn und Wiesbaden Kunst studiert hat, die Polarität liebt, hat sie das Gegenstück zu diesem Bild parallel gemalt. „Der wahre Schatz“ heißt die Darstellung einer heiteren Wasserlandschaft. Ein goldener Schimmer liegt über dem Bild, obwohl bei ihm im Gegensatz zu etlichen anderen Arbeiten - wie dem explosionsartig sich von innen verströmenden Gemälde „Der göttliche Urfunke“ - kein Blattgold verwendet wurde. „Ein Schiff bleibt ein Schiff, egal ob zu Wasser oder auf dem Land“, sagt Lawall. Ebenso sei es mit dem Menschen. Er bleibe immer, was er sei: unterwegs, mal unter glücklichen, mal unter widrigen Umständen. Mit kühnen Farbkombinationen, oft aus Naturpigmenten angemischt, baut Lawall Spannungsfelder auf : „Das Regenbogenschiff“ kämpft sich durch einen Sturm aus blutigem Purpur und gewittrigem Gelbgrün. „Das Piratenschiff“ ist umlohdert von Zinnoberrot, während auf dem Bild in Mischtechnik „Ankunft“ ein Segelschiff mit geblähtem grauem Tuch elegant die Kehre zum Hafen nimmt. Mit seiner reduzierten Farbigkeit – Schwarz und Ocker auf Weiß – wirkt es wie eine fernöstliche Pinselzeichnung. Technisch leitet diese Arbeit über zu den Radierungen Lawalls, Archiv-Arbeiten aus Privatbesitz, wie den Zyklus „Quantensprung“. Dieser erzählt von der Waagschale des Lebens und von Transformation, in einer wunderschönen Kombination aus Jadegrün, Goldbraun und Steingrau auf Weiß. Melanie Pollinger info: Neue Ölgemälde von Juvena Lawall im Atelier für Gestaltung Juvena Lawall in der Denkmalstraße 4 in Aschaffenburg, geöffnet: am Sonntag, 6. Dezember und 20. Dezember, 15 bis 19 Uhr und bei der Soirée am Mittwoch, 12. Dezember, ab 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 06021/21 80 78.